In Deutschland leben rund 1,6 Millionen Rollstuhlfahrer. Für die Modebewussten unter ihnen gibt es jedoch nur eine kleine Auswahl an schicken und gleichzeitig geschickten Kleidungsstücken. Studenten der Universität Mannheim haben sich vorgenommen, das zu ändern. Ihr erster Clou ist eine Hose für Rollstuhlfahrer, die praktisch ist und richtig gut aussieht. Außerdem soll sie zu einem fairen Preis zu haben sein. Stark ist auch, dass die Hose von schwer in den Arbeitsmarkt integrierbaren Menschen hergestellt werden soll. Die Hose ist in der Tat durch und durch speziell für die Bedürfnisse von Rollstuhlfahrern konzipiert. Statt des Hosenknopfes gibt es einen Magnetverschluss, der sich auch mit einer Hand leicht öffnen lässt. Der elastische Stoff und die feinen Nähte sorgen für einen angenehmen Tragkomfort und verhindern Druckstellen. Aus diesem Grund wurde auch auf Hosentaschen verzichtet. Ein elastischer und höherer Bund verhindert, dass die Hose im Sitzen rutscht. Ein modischer Reißverschluss am Saum ermöglicht darüber hinaus einfaches An- und Ausziehen, trotz des engen Schnitts. Weitere Highlights sind ein verlängerter Reißverschluss mit extra langer Schlaufe und verstärkte Gürtelschlaufen, die das selbständige, sowie das unterstützende Anziehen erleichtern. Blauherz. Style without borders entstand durch neun Studierende. Unter dem Dach der gemeinnützigen Organisation Enactus arbeiten sie seit zwei Jahren an Trendmode für “Rollis”. Die Enactus-Initiative sieht sich als Startmotor für verschiedene Projekte. Am Ende des Weges soll ein eigenständiges Unternehmen stehen. Mit an Bord ist noch das Pilgerhaus in Weinheim, eine evangelische Einrichtung der Jugend- und Behindertenhilfe. Dort hat nach langer Vorrbereitung Anfang Juni eine Nähwerkstatt eröffnet, die sieben Arbeitsplätze bietet.
Weitere Infos gibt es unter www.blauherz.eu
Text: P. Steigerwald
Bilder: Von Blauherz zur Verfügung gestellt.



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