Sich in dem Dickicht der virtuellen Welt des Internets zurecht zu finden ist schier unmöglich, wenn man nicht genau weiß, wo man suchen soll. Eine nie enden wollende Auswahl an Foren, Menschen, die über ihre persönlichen Geschichten berichten oder Anbieter, die für ihre neuesten Produkte werben, überfluten den Nutzer und erschweren die Suche nach seriösen Informationen.
NAKOS versucht deshalb, zumindest die virtuelle Selbsthilfe einzugrenzen. Sie bietet eine Plattform für interessierte Bürgerinnen und Bürger, für Fachleute und Institutionen. Dienen soll sie dem gegenseitigen Austausch und dem Knüpfen von Netzwerken.
Die Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen, kurz NAKOS, treibt vor allem die Selbsthilfe von Betroffenen und Angehörigen voran: „In Selbsthilfegruppen schließen sich Menschen zusammen, die ein gleiches Problem oder Anliegen haben und gemeinsam etwas dagegen oder dafür unternehmen möchten. Sie verstehen, helfen und stärken sich gegenseitig und werden zusammen aktiv“, heißt es auf der Website der Kommunikationsplattform. (https://www.nakos.de/informationen/)
Durch die weite Vernetzung von Personengruppen aus den unterschiedlichsten Fachbereichen und die persönlichen Erfahrungen von Betroffenen bieten die Foren von NAKOS weitläufige Informationen für Menschen, die einen Weg suchen, sich selbst oder ihre Erkrankungen besser zu verstehen.
Nutzer von NAKOS haben die Möglichkeit, sich lediglich über das örtliche Angebot bereits bestehender Selbsthilfegruppen zu informieren, sich gleich bei der Gründung einer neuen Selbsthilfegruppe unterstützen zu lassen oder finanzielle Förderungen der Selbsthilfe zu beantragen. Die Nutzung von NAKOS ist dabei komplett kostenlos. Die Arbeit der Informations- und Kontaktstelle finanziert sich ausschließlich über Fördermittel, beispielsweise vom Bundesministerium für Gesundheit, sowie den Bundesverbänden der gesetzlichen Krankenkassen.
Die Möglichkeit zum anonymen Erfahrungsaustausch und dazu, Kontakte zu anderen Betroffenen zu knüpfen oder sich generell über das Konzept der Selbsthilfe zu informieren, lässt viele interessierte Bürgerinnen und Bürger das Angebot von NAKOS nutzen. Doch auch Fachleute, die Selbsthilfegruppen unterstützen, mit ihnen zusammenarbeiten oder die Idee der Selbsthilfe verbreiten wollen, sind in den Foren aktiv und gestalten die Informationslandschaft von NAKOS. Damit trägt die Plattform maßgeblich zur Entwicklung einheitlicher Standards bei und treibt die Selbsthilfeunterstützungsarbeit voran.
Zuletzt richtet sich NAKOS auch an Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger in Institutionen, die eine größere gesellschaftliche Anerkennung, eine verstärkte Mitwirkung und eine verbesserte Förderung von Selbsthilfegruppen erreichen wollen.
Damit bei der Vielzahl von beteiligten Personen und persönlichen Anliegen niemand den Überblick über die verschiedenen Foren verliert, gliedert NAKOS sein Informationsangebot in drei verschiedene „Adressen“. Diese erleichtern das Zurechtfinden und grenzen die Suche nach Gleichgesinnten ein.
Grüne Adressen stellen vorrangig Selbsthilfevereinigungen und Selbsthilfeinternetforen vor, die bundesweit tätig sind. Hier werden interessierten Personen zu den jeweiligen Themenschwerpunkten des Vereins Informationen zur Verfügung gestellt und Ansprechpartner genannt, an die man sich bei Fragen wenden kann.
In die Rote Adressen werden Selbsthilfekontaktstellen und Selbsthilfeunterstützungsstellen aufgenommen, die allen Interessierten zugänglich sind. Die roten Adressen beinhalten die regional bekannten gesundheitsbezogenen, psychosozialen und sozialen Selbsthilfegruppen.
Zuletzt richten sich die blauen Adressen an betroffene Personen und Selbsthilfegruppen, die sich mit spezifischen Erkrankungen beschäftigen. Suchende finden hier vor allem Kontaktadressen, sowie Einträge von Gleichgesinnten oder deren Angehörigen, die nach Austauschmöglichkeiten suchen und sich gegenseitig unterstützen möchten.
NAKOS baut Brücken zwischen Menschen, treibt die Selbsthilfe bundesweit voran und bietet vielen Menschen eine Orientierungshilfe und eine unterstützende Hand auf dem Weg, sich selbst zu helfen.
Text: P. Steigerwald
Foto: nakos.de