Wer selbst Mutter oder Vater von einem Kind ist, weiß, dass man für seinen Sprössling nur das Beste will. Man möchte, dass er behütet aufwächst, dass er bestmöglich gefördert wird und all die Möglichkeiten erhält, sich zu entfalten und zu entdecken.
Nicht immer haben wir jedoch das Glück, gesund und ohne Einschränkungen das Licht der Welt zu erblicken. Manchmal werden dann Kinder mit besten Anlagen zu Außenseitern. Ausgegrenzt von der Gesellschaft, ausgegrenzt von fehlenden Integrationsmaßnahmen und Möglichkeiten für barrierefreie Zugänge.
Der Verein ERIK Goslar hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, die Rahmenbedingungen für Menschen mit Behinderung in unserem Alltag zu verbessern. Der aus einer Elterninitiative gegründete Verein setzt sich vor allem für die Integration von Menschen mit Handicaps in Kindergarten, Schule, Beruf und Freizeit ein. Mit ihrem Einsatz haben sie schon viel erreicht. So gibt es heutzutage ein nahezu durchgängiges Konzept für die gemeinsame, integrative Bildung von Kindern und Jugendlichen und die Wahlmöglichkeit von Eltern zwischen einer integrativen Regelbeschulung oder der sonderpädagogischen Förderung in Förderschulen für ihre Kinder.
Doch das war nicht immer so. Noch vor 12 Jahren waren integrative Kindergartenplätze, oder gar Schul- und Arbeitsplätze undenkbar. Mittlerweile hat sich dank der Initiative der Eltern ein Weg für ihre Schützlinge ergeben, auch am „normalen“ Leben teilhaben zu können.
Trotzdem gehört Diskriminierung heute für viele Familien und insbesondere die betroffenen Kinder leider immer noch zum Alltag. Ständige Rechtfertigungen und ein großes Engagement ist notwendig, um ein wenig gesellschaftliche Normalität zu erreichen.
Das Wissen, welche Hürden auf dem Weg zu Inklusion genommen werden müssen, geben die an ERIK mitwirkenden Eltern weiter. Work Shops, Informationsveranstaltungen und persönliche Beratungen sollen Eltern und beeinträchtigten Personen in Zukunft helfen, ihre Rechte besser wahrzunehmen und durchsetzen zu können. Dazu veranstaltet der Verein monatlich auch einen selbstorganisierten Stammtisch, bei dem Aktionen geplant werden und Informationen ausgetauscht werden. Der Gedanke und die Hoffnung, inklusive Entwicklungen voranzutreiben und weiter zu verbessern, ist Ziel und Motivation des Vereins.
Auf der Website www.erik-goslar.de wurden von Unterstützern und Mitgliedern des Vereins bereits viele Vorhaben und Informationen zusammengetragen, die die Integration von behinderten Menschen vorantreiben und verdeutlichen. Berichtet wird hier über Themen wie Schule, Arbeitswelt und Wohnen.
In Goslar ist ein Umdenken im kleinen Kreis zumindest schon geschehen. Viele ortsansässige Vereine bemühen sich bereits um eine Integration behinderter Kinder und Jugendlicher. Unterstützung bieten auch viele Sponsoren, dank derer ein großzügiges Freizeitprogramm von ERIK aufgezogen werden konnte.
Auf der Website des Vereins ERIK liest man überall von unseren „besonderen“ Kindern. Hier schreiben Eltern, die stolz auf ihre Kinder sind, die wollen, dass diese ebenfalls das Leben erhalten, welches jeder andere von uns so selbstverständlich lebt. Eltern, die ihre Kraft und ihr Engagement dafür einsetzen, die Barrieren abzubauen, die andere Menschen ihren Kindern in den Weg stellen.