Auf der Suche nach Antworten in Martin Frommes Show: „Besser arm dran, als Arm ab“
Bei Martin Fromme geht es vor allem um den Umgang mit Behinderten, aber auch um viele andere „Außenseiter“. Er selbst hat einen Arm, der oberhalb des Ellenbogens zu Ende ist. Wie gehen Menschen damit um? Viele schauen weg, weil sie mit Behinderung nicht umgehen können. – Oder sie machen Zugeständnisse, die sie bei Nichtbehinderten nicht machen würden.
Mit Hilfe einer versteckten Kamera erfasst Martin Fromme Momente, in denen er Menschen zwingt, hinzuschauen, seine Behinderung wahrzunehmen. So bringt er auf der Außenfläche eines Cafés einer Frau ein Getränk. Die Flasche trägt er in der rechten Hand, das Glas hat er über den linken Arm gestülpt. „So, junge Frau, jetzt gibt es ein Getränk umsonst von dem Herrn neben ihnen.“
Martin Fromme erzählt Witze über Behinderte, immer wieder fordert er uns durch seine groteske Art, Sachverhalte darzustellen, dazu auf, unser Verständnis davon, was denn eigentlich „normal“ ist, zu überdenken. Und vor allem dazu, mit wachen Augen durch die Welt zu gehen, denn erst dann nehmen wir die Bedürfnisse unseres Gegenübers wahr und können darauf eingehen bzw. im richtigen Moment helfend eingreifen. – Wie z.B. der mittelalte Ehegatte, der im Einkaufszentrum einer contergangeschädigten Frau mit verkürzten Armen mit einem Zahnstocher einen Rest Mettwurst zwischen den Zähnen entfernt und sie so davor bewahrt, im Vorstellungsgespräch unangenehm aufzufallen.
Text: B. Sommer
Bild: Unsplash
Hier ein kleiner Vorgeschmack: