Wohnen im Quartier – Ein inklusives Wohnprojekt, dass sich auch an ältere, pflegebedürftige Menschen richtet: die Südliche Furth in Neuss
Mit dem Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UN-BRK) aus dem Jahr 2009 ist es das Ziel der Bundesregierung, allen Menschen in Deutschland das gleichberechtigte Zusammenleben im Sinne einer inklusiven Gesellschaft zu ermöglichen. Auf Länderebene ist in Deutschland das Projekt „Wohnen im Quartier“ ins Leben gerufen worden. Ähnlich wie im Mehrgenerationenhaus leben dort junge und alte Menschen, mit und ohne Behinderungen, zusammen.
Projekt Südliche Furth: Der Fokus liegt auf pflegebedürftigen, älteren Menschen
Das Projekt „Südliche Furth“ hat die Schaffung eines Mehrgenerationenquartiers zum Inhalt, in dem auch ältere und pflegebedürftige Mensch selbständig leben können.
Wenn ältere Menschen pflegebedürftig werden, ziehen Sie sich oft aus Scham aus der Öffentlichkeit zurück. Das soll hier vermieden werden durch geeignete Unterstützungsprogramme.
Abbau und Vermeidung von Barrieren
Neben der Vermeidung baulicher Barrieren ging und geht es den leitenden Köpfen vor allem um den Abbau der Barrieren in den Köpfen der dort lebenden Menschen. Berührungsängste der unterschiedlichen Gruppen sollen durch Beratungsangebote und die inklusive Gestaltung von Einrichtungen, z.B. Theatern und Vereinen, abgebaut werden. Das Zusammenleben soll erleichtert und gefördert werden durch die Einrichtung flexibler und inklusionsorientierter Unterstützungsdienste und Nachbarschaftscafés.
Die Orientierung an den Wünschen und Bedürfnissen der Betroffenen
Die Bedürfnisse aller Bewohner des Quartiers, speziell auch der Menschen mit Behinderung, sollen in die Quartiersentwicklung einfließen. Dabei kommt es den Federführenden des Projekts darauf an, den Entwicklungsprozess aktiv und offen anzugehen und damit die ersten Schritte in Richtung inklusives Gemeinwesen zu gehen. Das Projekt steht unter dem Motto: „Einfach machen!“ – und damit unter dem Motto zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention im Nationalen Aktionsplan der
Bundesregierung.
Inklusive Wohnformen im Bundesgebiet
Mehrgenerationenhäuser und Wohnen im Quartier gibt es nicht nur in NRW, sondern bundesweit. Viele solcher Projekte sind im Internet zu finden. Allerdings ist das alles fachlich perfekt, aber auch neutral, gehalten.
Wir würden uns freuen, wenn Ihr uns Beispiele für inklusives Wohnen nennen könntet, die Ihr aus eigener Erfahrung kennt!
Text: Britta Sommer
Foto: Neusser Bauverein AG